Was macht Orpheus mit Story Points?

Picture of Orpheus

In der agilen Software-Entwicklung sind Story Points eine weit verbreitete Methode, um Komplexität, Unsicherheit und Umfang von Aufgaben zu schätzen, ohne sich dabei auf Zeiteinheiten zu beziehen.
Doch was, wenn wir diese Methodik durch die Linse der antiken Mythologie betrachten – speziell durch die Geschichte von Orpheus und Eurydike? Was hat Orpheus, der legendäre Musiker und Dichter der griechischen Mythologie, mit Story Points zu tun?

Orpheus’ Reise in den Hades

Orpheus, bekannt für seine Fähigkeit, mit seiner Musik selbst Steine zum Weinen zu bringen, begibt sich in den Hades, um seine geliebte Eurydike zurück ins Reich der Lebenden zu bringen. Dabei wird ihm eine Bedingung gestellt: Er darf sich auf dem Rückweg nicht umdrehen, um zu sehen, ob Eurydike ihm folgt.

Die Beziehung zu Story Points

Wie passt die Geschichte von Orpheus zu Story Points?
Zunächst einmal lehrt uns Orpheus’ Reise, dass der Fokus auf das Wesentliche, den Weg aus dem Hades heraus, entscheidend ist. In der agilen Entwicklung bedeutet dies, dass wir uns auf die Komplexität und der Aufgaben relativ zueinander konzentrieren müssen, ohne uns von Zeitschätzungen oder anderen absoluten Messgrößen ablenken zu lassen: Ist Story A komplexer als Story B oder umgekehrt?
Denn gerade wie Orpheus’ Blick nach hinten das gesamte Unterfangen zum Scheitern brachte, kann ein Blick auf Zeitschätzungen die Effektivität der Story Points verhindern.

Was wir noch von Orpheus lernen können

Orpheus’ Reise lehrt uns auch, der Versuchung nicht nachzugeben die Lösung vorweg nehmen zu wollen. Ähnlich dem Lösen einer komplexen Gleichung in der Mathematik hilft es uns auch hier nicht die Lösung zu raten. Story Points helfen uns ähnlich einem statistischen Algorithmus die Gleichung zu lösen.

Darüber hinaus zeigt uns Orpheus, dass der Weg zum Ziel oft mit Unsicherheiten verbunden ist, die wir nicht direkt kontrollieren können. In der agilen Entwicklung hilft uns die Nutzung von Story Points dabei, ein Bewusstsein für diese Unsicherheiten zu entwickeln.

Fazit

Die Geschichte von Orpheus und Eurydike bietet eine neue Perspektive auf Story Points in agilen Projekten. Sie erinnert uns daran, dass manchmal der direkte Weg das Erreichen des Ziels verhindert: Wenn der Fluss zu breit ist um hinüber zu springen sollte man eine Brücke bauen. Oder: Wenn das Problem zu groß ist, um es auf direktem Weg zu erreichen, sollte man einen geeigneten Algorithmus nutzen.