Skalierung: SAFe: Vor- und Nachteile

Was ist das?

Das Scaled Agile Framework (SAFe) unterstützt Unternehmen, agile Methoden auf Unternehmensebene zu skalieren. Es wurde 2011 von Dean Leffingwell entwickelt.

Stärken (Top 3)

  • Leicht zu verkaufen
    Die Nähe dieses Modells agiler Skalierung zu klassischen Unternehmensstrukturen macht es leicht die Geschäftsführung von diesem Modell zu überzeugen. Auch von Rollen-Inhabern klassischer Strukturen ist wenig Widerstand zu erwarten, da sie in den Tiefen des SAFe-Modells leicht ein Pendant ihrer bisherigen Rolle finden. Last but not least vermittelt die klare Struktur der Rollen und Abläufe Sicherheit – besonders den noch nicht lange mit agilen Gedanken Vertrauten.
  • Ganzheitlichkeit
    SAFe fokussiert auf den Wertfluss im Unternehmen (“value stream”) unter Berücksichtigung sämtlicher Unternehmensbereiche. Es bezieht also explizit neben der Software-Entwicklung auch Bereiche wie das Marketing gedanklich mit ein (“Business Agility”). So können Brüche in der Koordination der Unternehmensbereiche vermieden werden.
  • Informationsverfügbarkeit
    Die weite Verbreitung dieses Modells macht es leicht Informationen oder Unterstützer (Netzwerkeffekt) für die praktische Umsetzung des Modells sowie die Lösung auftretender Probleme zu finden.

Schwächen (Top 3)

  • Hohe Komplexität
    Viele Details und konkrete Vorgaben machen das Framework bürokratisch, präskriptiv und unübersichtlich. Manche Firmen verstärken dies, indem sie aus den 4 Größenklassen des Modells (Essential, Large Solution, Portfolio, Full) die nächst-größere zu wählen: Man plant ja zu wachsen und möchte nicht auf die SAFe-Einführung direkt die nächste Änderung folgen lassen.
  • Kunden-Ferne
    Viele zwischengeschaltete Schichten und Rollen machen es dem agilen Team und insbesondere auch Product Owner*innen schwer zu “ihren” Kund*innen durchzudringen. Zwar kann man dies über alle Frameworks agiler Skalierung sagen, aber SAFe legt hier die Hürde besonders hoch.
  • Minimum-Agil
    Der Vorteil der leichten Einführbarkeit durch die Ähnlichkeit zu klassischen, nicht-agilen, Strukturen erschwert die Umsetzung agiler Denk- und Handlungsmodelle erheblich. Im schlechtesten Fall erlebt man agiles Theater, bei dem der Prozess zwar durchgeführt aber nicht ansatzweise verstanden wird.

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Quellen: